Als wir das erste Mal den Ausstellungsraum betraten, irritierten uns zunächst die ganzen Bohrlöcher, die bröckelnden Wände, die halb verstrichene Farbe und die abgedeckte Kaffee-Küche.
Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätten wir die Löcher gestopft, unser erdachtes spannendes Farb- und Lichtkonzept umgesetzt, passende Sitzmöbel gebaut und die Küche hinter Wänden versteckt.
Dass die Suche nach einem Raum bis drei Wochen vor Ausstellungsbeginn dauerte, war so natürlich nicht geplant.
Wir mussten umdenken und entschieden uns, das Hinterlassene, Unfertige, Provisorische, aber irgendwie auch Coole und Charmante des Raumes in unserem Ausstellungskonzept zu betonen. So gehören die hängenden Kabel und Steckdosen, die Löcher und Leiter zu der Ausstellung dazu. Statt Sockeln für die Skulpturen haben wir Holzkästen gewählt, die die vielen Holzelemente des Raumes aufgreifen. Statt Sitzmöbeln haben wir Sitzsäcke gewählt, die die Farbintensität dieser Ausstellung widerspiegeln und gleichzeitig die Idee des Wohnens "Living" aufgreifen.